Ein alternatives/ergänzendes Modell für Sportvereine
„It is time for our youth sports organizations to not only allow but encourage multi-sport participation!“ http://changingthegameproject.com/the-perils-of-single-sport-participation/
Die Ballschule Heidelberg ist ein durch und durch integratives Lehrkonzept. Den Kindern wird zunächst – nach dem Motto „Vom Allgemeinen zum Spezifischen“ – ein breites Repertoire an übergreifenden Basiskompetenzen vermittelt, das ein schnelles und effektives Lernen in mehr oder weniger allen Sportspielen garantieren soll. In Amerika und Australien dominieren dagegen – mit Blick auf eine vielseitige, allgemeinmotorische Grundausbildung der Kinder – eher additive Modelle, die häufig als Multisportschulen bezeichnet werden. Mit ihnen sollen die negativen Auswirkungen einer frühen Konzentration auf eine einzelne Sportart (Perils of Single-Sport Participation) vermieden werden.
Wie funktioniert eine Multisportschule?
Die langjährigen Erfahrungen in der Kooperationsgeschichte der Ballschule mit Sportvereinen zeigt, dass es immer wieder interessierte Vereine gibt, für die die Umsetzung unserer Programme – vor allem aufgrund fehlender Übungsleiter – zu voraussetzungsreich ist. Die Einführung von Multisportschulen (MS) stellt zwar ebenfalls eine Herausforderung dar, sie ist jedoch für einige Vereine mittlerer Größe u. U. besser zu bewältigen. Ihr Rahmenkonzept lässt sich stichwortartig wie folgt beschreiben:
- Kinder aus dem Einzugsgebiet von Mehrspartenvereinen erhalten ein neues ganzjähriges Angebot
- Zielgruppe sind ausdrücklich auch Kinder, die noch keine Vereinsmitglieder sind
- die Multisportschule umfasst eine Vorstellung jener Sportarten, die in den Vereinen mit einer eigenen Abteilung vertreten sind
- die Inhalte beziehen sich auf ein altersgerechtes „Hineinschnuppern“ in die technischen und taktischen Anforderungen der Sportarten, ergänzt durch Basisschulungen, vor allem im Bereich der koordinativen Fähigkeiten
- die Vorstellung der Vereinssportarten wird von den vorhandenen ÜL aus den Abteilungen übernommen
- ein Multisportleiter aus dem Verein begleitet und koordiniert das ganzjährige Programm und ist für die sportartübergreifende Grundausbildung verantwortlich
Vorteile (Entwicklungschancen) für den Verein
Die Chancen und Potenziale liegen auf der Hand. Die Vereinsführung ist direkt in die Multisportschule einbezogen. Es liegt in ihrem ureigenen Interesse, dass sich die Abteilungen nicht als Konkurrenten sehen, sondern partnerschaftlich kooperieren, etwas gemeinsam gestalten und enger zusammenrücken. Es kann eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Übergang der Kinder in die Abteilungen erwartet werden, denn die Multisportschule führt nur in die Sportarten ein, für die es Anschlussangebote im Verein gibt. Eine positive Bindungskraft könnte auch dadurch entstehen, dass die Kinder die Vereinsübungsleiter kennen lernen.
Angebotsformen
Für die Organisationsform von Multisportsschulen gibt es einen großen Gestaltungsspielraum. Jeder Verein kann das Konzept an seine spezifischen Bedingungen/Möglichkeiten anpassen. Im Mittelpunkt steht das Ziel der Gewinnung neuer Vereinsmitglieder und damit verbunden der Leitsatz „Mehr Bewegung für mehr Kinder!“ Drei Varianten erscheinen besonders erfolgversprechend:
- Die Multisportschule ist ein Angebot eines einzelnen Vereins. Für sie kann – wie für die Ballschule – eine eigene Abteilung gegründet werden, sie kann federführend von einer dafür geeigneten Abteilung koordiniert oder direkt dem Vorstand unterstellt werden.
- Die Multisportschule wird im Verbund – in partnerschaftlicher Kooperation – mit benachbarten Vereinen durchgeführt. Dies reduziert den Aufwand für die einzelnen teilnehmenden Vereine und erhöht die Attraktivität des Angebots.
- Die Multisportschule ist ein ideales Konzept für Kooperationen zwischen Grundschulen und Vereinen. Ihre vielseitige Ausrichtung weist eine deutliche bessere Passung zu den Inhalten der Schulsport-Curricula auf als sportartspezifische Programme (AGs) und nicht zuletzt lernen alle Schulkinder im Einzugsgebiet die Breite und Attraktivität der Vereinsangebote kennen.
Beratung
Die Ballschule freut sich über Interessensbekundungen und Nachfragen. Beratungs- und Begleitungsmaßnahmen dieser Art entsprechen „eins-zu-eins“ dem Satzungszweck der „Vision BewegungsKinder gGmbH“.
Medien – Presse
Badischer Sportbund (PDF, 3.2 MB)