Ballschule – umspiel dein Handicap

Entwicklungsförderung körperbehinderter Kinder

Das Projekt „Ballschule – umspiel dein Handicap“ zielt auf die Erstellung und Evaluation eines sportspielübergreifenden Konzepts zur Entwicklungsförderung körperbehinderter Kinder. Bei Programmen dieser Art sollten die Kompetenzen und der Ausbau vorhandener Ressourcen im Mittelpunkt stehen. Hierbei kann der Sport eine Schlüsselrolle einnehmen. Gerade für körperbehinderte Kinder bietet er neue Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen mit direkten positiven Auswirkungen auf die Motorik, den Gesundheitsstatus sowie auf psychosoziale Parameter wie die Teilhabe, die Funktionalität und das Selbstwertgefühl.

Für das Programm „Ballschule – umspiel dein Handicap“ wurden die Spiele und Übungen des ABC für Grundschulkinder zielgruppengerecht vereinfacht und auf Kinder mit unterschiedlichen Behinderungsformen und Beeinträchtigungsgraden abgestimmt. Eine körperbehinderte, sportwissenschaftlich ausgebildete Übungsleiterin diente als glaub­würdiges Modell. Die Evaluation des Programms wurde von 2006 bis 2009 in allen Schulen für Körperbehinderte im Regierungsbezirk Nordbaden durchgeführt. Nach einer halbjährigen Pilotphase startete eine fünfmonatige Interventionsstudie mit 40 Ballschul- und 40 Kontrollgruppenkindern.

Die Ergebnisse sind eindeutig. Es zeigt sich erstens, dass die therapeutische Wirkung des Sports in einer Gruppe von Kindern mit verschiedenen Körperbehinderungen erfolgreicher sein kann als das oft praktizierte Einzeltraining und zweitens, dass Ballspiele – anders als vielfach propagiert – die Kinder nicht überfordern. Das Spielgerät Ball ermöglicht vielmehr den körperbehinderten Kindern einen positiven, freudbetonten Zugang zu Sport und Bewegung.

Die theoretische Fundierung und empirische Evaluation der „Ballschule – umspiel dein Handicap“ erfolgte im Rahmen des Dissertationsprojektes von Dr. Karina Essig (2013).

Publikationen

Karin Essig – Dissertation (PDF, 2.6 MB)