Ballschule ADHS

Bewegungstherapie bei Kindern mit ADHS –
die Ballschule als Integrationskonzept

In Deutschland beträgt die Inzidenz von Kindern mit ADHS etwa 6%. Jungen sind deutlich häufiger betroffen als Mädchen. Die festen Regeln im Schulalltag, insbesondere auch im Sportunterricht, sind für die betroffenen Kinder nur schwer einzuhalten. Mit dem Projekt „Ballschule als Integrationskonzept“ wurde eine schrittweise Eingliederung hyperaktiver Kinder in das teamorientierte Spielen nach dem integrativen Vermittlungsmodell der Ballschule Heidelberg angestrebt.

Ausgehend von einer Expertenbefragung zur Präzisierung der Leitsymptome Aufmerksamkeitsstörung, Impulsivität und Hyperaktivität sind im Rahmen von weiteren Studien die Passungen der kompetenzorientierten ABC-Bausteine der Ballschule Heidelberg mit den motorischen, psychischen und sozialen ADHS-Profilen untersucht worden. Ein entsprechend modifiziertes, bewegungstherapeutisches Ballschul-Treatment wurde im Rahmen des Projekts über sechs Monate zweimal wöchentlich mit insgesamt 84 Kindern durchgeführt. Die zu beobachtenden positiven Veränderungen in den ADHS-spezifischen Variablen und die Lernzuwächse in den sportspielübergreifenden Kompetenzbausteinen der Ballschule waren durchgängig signifikant größer als in der Kontrollgruppe.

Das evaluierte Ballschulprogramm für hyperaktive Kinder war in den Jahren 2015 bis 2019 ein fester Programmbestandteil eines Sommertherapiecamps des Zentrums für Psychologische Psychotherapie der Universität Heidelberg. Weitere praktische Umsetzungen dieses wertvollen, gleichzeitig aber voraussetzungsreichen und aufwändigen Konzepts gibt es noch nicht.

Die theoretische Fundierung und die empirische Evaluation der Ballschule für Kinder mit ADHS war ein wesentlicher Teil des Habilitationsprojektes von PD Dr. Christina Roth (2016).

Publikationen

Christina Roth – Habilitation (PDF, 4 MB)

DVS-Czwalina (PDF, 7.8 MB)

Motorik (PDF, 1.8 MB)

Sportunterricht (PDF, 6.3 MB)

Medien – TV