Grundphilosophie

Mehr Bewegung für mehr Kinder!

Die Ballschule Heidelberg versteht sich als Anwalt für eine bewegungsreiche Kindheit. Ihr oberster Leitsatz lautet: Mehr Bewegung für mehr Kinder. Dabei geht es nicht um ein Anything Goes Motto „Hauptsache Sport“. Die Ballschule orientiert sich an dem aktuellen trainings-/bewegungswissenschaftlichen Kenntnisstand, in Kombination mit den Ergebnissen der langjährigen Forschungen von Prof. Dr. Klaus Roth und seinem Team. Herausgekommen sind Ballschulprogramme mit einer in dieser Form einzigartigen integrativen Grundphilosophie.

Was ist damit gemeint? Die Ballschul-Philosophie beruht auf zwei wesentlichen Annahmen. Die Erste lässt sich mit einem Modell aus der Sprachphilosophie erklären, etwas genauer gesagt, mit einem Bild bzw. einer Metapher von Ludwig Wittgenstein. Die Idee ist einfach. Im Mittelpunkt steht der Begriff der Familienähnlichkeit. Schauen Sie sich diese Bilder an! Sie zeigen die Mitglieder einer Familie – einer menschlichen Familie! Was fällt auf?

Nun, für menschliche Familien gilt in aller Regel, dass es Ähnlichkeiten bzw. Verwandtschaftsmerkmale gibt. Das können – wie in der Abbildung beispielhaft dargestellt – die Augen, die Nasen- oder die Mundform sein, natürlich aber auch Gesichtszüge, der Körperbau, Charaktereigenschaften oder kognitive, künstlerische und sportliche Begabungen. Wichtig an der Metapher der Familienähnlichkeit ist, dass nicht alle Mitglieder einer Familie die gleichen Ähnlichkeitsmerkmale aufweisen. Wenn man sich die Gesichter nacheinander einzeln betrachten, wird man nichts finden, was allen gemeinsam ist. Diesen Grundgedanken hat Ludwig Wittgenstein auf den Bereich der Ballspiele übertragen:

„Schau dir die Ballspiele an, mit ihren Verwandtschaften. Dann bleibt manches Gemeinsame erhalten, aber viele identische Züge verschwinden, andere treten auf … Und so können wir durch die vielen, vielen Gruppen von Spielen gehen, Ähnlichkeiten auftauchen und verschwinden sehen. Ähnlichkeiten im Großen und im Kleinen. Ich kann diese nicht besser charakterisieren als durch das Wort ‚Familienähnlichkeit’. Denn die Gemeinsamkeiten der Spiele übergreifen und kreuzen sich wie die Ähnlichkeiten der Mitglieder einer Familie – Und ich werde sagen: die Spiele bilden eine Familie!

In der Familie der Sportspiele gibt es also Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede. Nicht wenigen Spielen ist z. B. gemeinsam, dass sich den Kindern die Aufgabe stellt, mit dem Ball präzise ein bestimmtes Ziel zu treffen oder Lücken für ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten zu erkennen oder auch die Flugbahn und den Spielpunkt eines heranfliegenden Balles möglichst korrekt einzuschätzen. Genau diese Verwandtschaftsmerkmale – und das ist das zweite Kennzeichen der Ballschul-Grundphilosophie – werden nach der Formel „Vom Allgemeinen zum Spezifischen“ in der Kinderstube der Spielanfänger zunächst gezielt herausgegriffen und sportspielübergreifend geschult. Angestrebt wird ein breites, stabiles, spielerisches und allgemeinmotorisches Fundament, das die Kinder in vielen verschiedenen Sportspielen nutzen können und das den späteren Einstieg in die spezifische Welt einzelner Sportspiele vorbereitet und erleichtert.

Integrative Sportspielvermittlung

Mit ihrer integrativen Ausrichtung ist die Ballschule Heidelberg ein Kindersportprogramm für Alle, von Kindern mit Defiziten in der motorischen Gesamtentwicklung bis hin zu kleinen, talentierten Ballkünstlern. Bei den eher leistungsschwachen Kindern eignen sich die Ballschulprogramme in gewisser Weise als Ersatz für den Verlust der früheren Straßenspielkultur und für die Abnahme der sonstigen Alltagsaktivitäten. Mittlerweile liegen zahlreiche Studien vor, die die negativen Konsequenzen des inaktiven Lebensstils auf die Allgemeinmotorik, den Gesundheitsstatus, die kognitive Leistungsfähigkeit und die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit der Kinder eindeutig belegen. Belegt ist leider auch, dass aus Kindern, die sich wenig bewegen, bequeme Jugendliche und bewegungsarme Erwachsene werden. Die Zweige – so sagt schon ein altes Sprichwort – geben Kunde von der Wurzel.

Auch für Kinder, die früh in Sportvereine eintreten, sind die breiten, vielseitigen Erfahrungssammlungen in der Ballschule wichtig. Die Ausbildung einer kindgerechten, ausgewogenen Allge­meinmotorik stellt so etwas wie ein „Wunderdünger“ für die Talententwicklung dar. Nach dem weltweit bekannten Long Term Athletic Development-Model sollte dem Nachwuchstraining, dem Training to Train, eine hochwertige sportartübergreifenden Grundausbildung mit den Phasen Active Start, FUNdamentals und Learn to Train vorgeschaltet werden. Frühe Einbahnstraßen hin z. B. zum Fußball-, Basketball-, Volleyball- oder Tenniskind führen häufig in eine „Sackgasse“. Die damit einhergehenden Nachteile sind intensiv untersucht und auch nachgewiesen worden. Frühspezialisierungen haben nicht selten motorische Entwicklungsdisharmonien, Verletzungsanfälligkeiten und Motivationsverluste zur Folge, die bei begabten Kindern als Drop-Out-Risikofaktoren für einen vorzeitigen Sportausstieg vor dem Erreichen des Höchstleistungsalters anzusehen sind. Denn tatsächlich enden die Karrieren in deutschen Sportvereinen häufig in der Pubertät oder im Jugendalter. Mit 14 Jahren gibt es mehr Jugendliche, die aus Vereinen wieder ausgetreten als dort noch Mitglied sind.

Die Lehrpläne der Ballschule

U3-Ballschule
Mini-Ballschule
ABC Ballschule
Zielschussspiele
Rückschlagspiele
Handball
Volleyball
Tennis
Fußball
Golf