
Gründer der Ballschule Heidelberg
«Die Ballschule Tischtennis ist ein eigenständiges, in sich geschlossenes und langjährig erprobtes Praxisprogramm. Sie stellt – bildlich betrachtet – so etwas wie eine „Drehtür“ zwischen einer allgemeinen bzw. rückschlagspielgerichteten Grundausbildung und dem Einstieg in die Welt des Kinder-Tischtennissports dar. Ganz in diesem Sinne kann die Ballschule Tischtennis – bildlich betrachtet – als letzte Treppenstufe der allgemeinen Ballschulausbildung und als erste Stufe der Anfängermethodik bzw. der Grundlagenschulung in der Sportart Tischtennis interpretiert werden. Sie stellt eine innovative Ergänzung zu den tischtennisspezifischen Vereinsangeboten für Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren dar und eignet sich auch für den Einsatz im Schulsport.

Die Ziele, Inhalte und Methoden der Ballschule Tischtennis orientieren sich einerseits an den bekannten Prinzipien der Ballschule Heidelberg: den Leitsätzen der Entwicklungsgemäßheit, der Vielseitigkeit, der Freudbetontheit und des spielerisch-beiläufigen (impliziten) Lernens. Andererseits gewinnen im Laufe der Durchführung des Programms tischtennisgerichtete und tischtennisspezifische Schwerpunktsetzungen sowie das instruierte Spielen und Üben zunehmend an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund wurden – unter Einbeziehung der Ergebnisse von Expertenbefragungen – für die Ballschule Tischtennis 23 Lernziele ausgewählt bzw. definiert und drei Gruppen von altersgerechten Basiskompetenzen zugeordnet.

Die Lernziel-Säule A enthält sieben tischtennisgerichtete Koordinationsbausteine, die Säule B sieben tischtennisgerichtete perzeptiv-motorische Bausteine und die Säule C neun tischtennisspezifische technisch-taktische Bausteine. Aus den 23 Bausteinen ergibt sich zusammengenommen das ABC des Spielenlernens für Tischtennisanfänger.
In der Ballschule Tischtennis kommt dem Konzept der sogenannten Baustein-Spiele und Baustein-Übungen (Inhalte) eine zentrale Bedeutung zu, die speziell für die Ballschule neu entwickelt oder modifiziert worden sind. Kennzeichnend für diese Spiel- und Übungsformen in der Ballschule Tischtennis ist, dass sie auf das Erlernen bzw. die Optimierung von einzelnen oder einer Kombination der 23 Basiskompetenzen aus den Säulen A, B und C gerichtet sind. Die zu schulenden Bausteine werden – eingebunden in kindgerechte, tischtennistypische Anforderungssituationen – immer wieder, in hoher zeitlicher Dichte gefordert und damit auch verbessert.
Das Buch/der Lehrplan zur Ballschule Tischtennis beinhaltet umfassende Beispielsammlungen für innovative Baustein-Spiele und Baustein-Übungen. Bei allen Ballschulinhalten wird präzise angegeben, für welche Basiskompetenzen aus dem Tischtennis-ABC sie das größte Anregungs- und Optimierungspotenzial besitzen. Als Hilfestellungen für die Ballschulleiter finden sich – in den Kopfzeilen über den grafischen Illustrationen und Spiel-/Übungsbeschreibungen – zusätzlich Angaben zu den benötigten Spiel- und Sportgeräten sowie Einschätzungen zum jeweiligen Komplexitäts-/Schwierigkeitsgrad der Spiele und Übungen.

Buchreihe: Ballschule Band 11
Prof. Dr. Klaus Roth / Manfred Muster / Karin Opprecht
Ballschule Tischtennis
2025. 15 x 24 cm, 176 Seiten
ISBN: 978−3−7780−8110–5
Preis: € 24.90

Über das Buch
Das Buch Ballschule Tischtennis wendet sich an Übungsleiter, die in Vereinen oder in Ballschulgruppen tätig sind, sowie an engagierte Sportlehrer in der Primar- und Sekundarstufe I. Der Lehrplan beinhaltet zum einen ein Plädoyer für eine Verknüpfung einer allgemeinen bzw. rückschlagspielgerichteten Grundausbildung mit dem Einstieg in die Welt des Kinder-Tischtennissports. Zum anderen folgt die Ballschule Tischtennis einer kompetenzorientierten Denkweise, nach der die Grundtechniken als Aufgabenlösungen für die Phasen Aufschlag – Rückschlag, Tisch als Hindernis & Eröffnung und Offenes Spiel angesehen werden. Dem „Spielen miteinander“ kommt von Beginn an eine Schlüsselrolle zu. Im umfangreichen Praxisteil des Buches werden Baustein-Spiele, Baustein-Übungen und Reihenkonzeptionen zur Verbesserung von insgesamt 23 koordinativen (A), perzeptiv-motorischen (B) und technisch-taktischen Basiskompetenzen (C) präsentiert, aus denen sich zusammengenommen das ABC für Tischtennisanfänger ergibt.
Über die Autoren

Prof. Dr. Klaus Roth war langjähriger Direktor des Instituts für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg. Er hat zahlreiche bewegungs- und trainingswissenschaftliche Standardwerke veröffentlicht. Seine Arbeitsschwerpunkte beziehen sich auf Fragestellungen aus der Sportspiel- und Talentforschung sowie auf die Modellierung motorischer Lern- und Entwicklungsprozesse. Im Jahr 1998 hat er das weltweit erfolgreiche sportwissenschaftliche Transferprojekt „Ballschule Heidelberg“ initiiert und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.

Dr. Manfred Muster Sportwissenschaftler, ist Autor von Lehrbüchern, Lehr videos und vieler Fachartikel zum Training in der Sportart Tischtennis. Er ist ehemaliger Bayerischer Landestrainer (BTTV) und Hessischer Honorartrainer sowie Gründungs- und Ehrenmitglied des Verbands Deutscher Tischtennistrainer (VDTT). Er hat Workshops und Fortbildungen
u. a. für die TT-Verbände aus Österreich, den Niederlanden, Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen und Niedersachen durchgeführt und war als Trainerassistent in Luxemburg und Niedersachsen tätig.

Karin Opprecht Swiss Olympic Berufstrainerin, arbeitet seit 1991 als Trainerin und Funktionärin im Innerschweizer Tischtennisverband (TTVI). Beim TTC Rapid Luzern ist sie verantwortlich für das Training von Kindern, Jugendlichen und von Spielern mit Handicap. 2005 wurde sie vom Schweizer Tischtennisverband zur Trainerin des Jahres gewählt. 2021 wurde sie Head Coach der Schweizer Parkinson Nationalmannschaft. Von 1990 bis 2000 arbeitete sie für das Schweizer Magazin Tischtennis und war in führender Position für die Schweizer Presse bei Welt- und Europameisterschaften tätig.
Hier findest du einen Artikel zum Buch Ballschule Tischtennis: Trainerbrief 2.2025 VDTT
