Ballschule Tennis

Prof. Dr. Klaus ROTH
Gründer der Ballschule Heidelberg

«Die Ballschule Tennis ist ein eigenstän­diges, in sich geschlossenes und langjährig erprobtes Praxisprogramm. Sie stellt – bildlich betrachtet – so etwas wie eine „Drehtür“ zwischen der sportspielübergreifenden/-gerichteten Ballschulausbildung und einer kindgerechten Anfängermethodik bzw. Grundlagenschulung in der Sportart Tennis dar. Die Ballschule Tennis entfal­tet vorzugsweise dann ihre volle Wirkungskraft, wenn sie in ein neuartiges, wissenschaftlich fundiertes Gesamt­konzept – das sogenannte Kindertennis ABC – eingebunden wird. Dieses Gesamtkonzept vereint die Mini-Ballschule mit den Modu­len Ballschule Tennis und Ballschule Tennis 2 (in Vorbereitung) und versteht sich als ein Kindersportprogramm für Alle.»

Die Auswahl der Lernziele für die Ballschule Tennis orientiert sich einerseits an den bekannten Prinzipien der Ballschule Heidelberg: den Leitsätzen der Entwicklungsgemäßheit, der Vielseitigkeit, der Freudbetontheit und des spielerisch-beiläufigen (impliziten) Lernens. Andererseits gewinnen im Laufe der Durchführung des Programms tennisgerichtete und tennisspezifische Schwerpunktsetzungen sowie das instruierte Spielen und Üben zunehmend an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund – und auf der Grundlage der Ergebnisse von Expertenbefragungen – wurden für die Ballschule Tennis 21 Lernziele ausgewählt bzw. definiert und drei Gruppen von altersgemäßen Basiskompetenzen zugeordnet.

Ziele: Das ABC der Ballschule Tennis

Die Lernziel-Säule A enthält acht sportspielübergreifende Koordinationsbausteine, die Säule B sieben tennisgerichtete perzeptiv-motorische Bausteine und die Säule C sechs tennisspezifische technisch-taktische Bausteine. Dieses ABC der Ballschule Tennis soll den Kindern genauso vertraut werden wie das normale ABC. Ähnlich wie Buchstaben das Baumaterial für Wörter und Sätze bilden, ergibt sich aus den Kompetenzbausteinen der drei Ballschul-Säulen zusammengenommen das ABC des Spielenlernens für Tennisanfänger.

Das Spielen und Üben in der Ballschule Tennis beinhaltet eine Reihe von neuen methodischen Überlegungen bzw. Grundentscheidungen und grenzt sich vor allem in drei Aspekten von der aktuellen Main-Stream-Philosophie des Tennis-Anfängertrainings ab: die technisch-taktischen Basiskompetenzen werden nicht als alleinige, alles bestimmende Türöffner oder Zugangscodes für die Kinderwelt des Tennisspielens angesehen, das Spielen wird grundsätzlich dem Üben normierter Lösungskompetenzen zeitlich vorangestellt und der Übungsleiter ist vor allem als Beobachter und Navigator für die ersten Schritte ins „Tennisleben“ gefordert.

Eine weitere Besonderheit der Ballschule Tennis besteht darin, dass sogenannte Baustein-Spiele und Baustein-Übungen (Inhalte) zur Anwendung kommen, die speziell für die Ballschulprogramme entwickelt oder modifiziert worden sind. Kennzeichnend für diese ist, dass sie auf das Erlernen bzw. die Optimierung von einzelnen oder einer Kombination der Basiskompetenzen aus den Säulen A, B und C gerichtet sind. Die jeweils zu schulenden Bausteine werden – eingebunden in kindgerechte, tennistypische Anforderungssituationen – immer wieder, in hoher zeitlicher Dichte gefordert und damit auch verbessert.

Das Buch zur Ballschule Tennis beinhaltet für die Säulen A und B umfassende Beispielsammlungen für innovative Baustein-Spiele und Baustein-Übungen. Bei allen Ballschulinhalten wird präzise angegeben, für welche Basiskompetenzen sie das größte Anregungs- und Optimierungspotenzial besitzen. Als Hilfestellung für die Ballschulleiter finden sich – in den Kopfzeilen über den (foto-)grafischen Illustrationen und Spiel-/Übungsbeschreibungen – zusätzlich auch Angaben zu den benötigten Spiel- und Sportgeräten.

Für die der Säule C wird eine Roadmap zur Schulung der Basiskompetenzen für die drei Grund-/Anforderungssituationen des Tennisspiels beschrieben. Ihre Hauptstraßen bilden Baustein-Spielreihen zur Spieleröffnung, zum Grundlinienspiel und zum Angriffs-/Netzspiel, die durch Spiel- und Übungs-Nebenstraßen ergänzt werden. Die Ausbildung der Ballschule Tennis endet mit einem überprüfbaren „Kompetenzstandard“, dem sogenannten Match-Fit.

Buchreihe: Ballschule Band 7

Prof. Dr. Christina Roth / Michael Ebert, MSc. / Prof. Dr. Klaus Roth

Ballschule Tennis

2022. 15 x 24 cm, 176 Seiten

ISBN: 978−3−7780−8070–2

Preis: € 24.90

Über das Buch

Das Buch Ballschule Tennis wendet sich an Trainer, die in Vereinen, Tenniszentren oder  in Ballschulgruppen tätig sind, sowie an Sportlehrer in der Primar- und Sekundarstufe I.  Der Lehrplan orientiert sich an den zentralen Prinzipien der Vielseitigkeit, der Entwicklungs-gemäßheit, der Freudbetontheit und des spielerisch-impliziten Lernens. Er beinhaltet zum einen ein Plädoyer für eine Verknüpfung einer allgemeinen spielerischen Grundausbildung mit einer passfähigen innovativen Anschlusskonzeption für das Kindertraining im Tennis. Zum anderen folgt die Ballschule Tennis einer kompetenzorientierten Denkweise, nach der die Grundtechniken als Aufgabenlösungen für die Phasen Aufschlag – Rückschlag, Grund-linienspiel und Angriffs-/Netzspiel angesehen werden. Dem „Spielen miteinander“ kommt von Beginn an eine Schlüsselrolle zu. Im umfangreichen Praxisteil des Buches werden Baustein-Spiele, Baustein-Übungen und Reihenkonzeptionen zur Verbesserung von insgesamt 21 koordinativen (A), perzeptiv-motorischen (B) und technisch-taktischen Basiskompetenzen (C) präsentiert, aus denen sich zusammengenommen das ABC für Tennisanfänger ergibt.

Über die Autoren

PD Dr. Christina Roth ist Oberstudienrätin am Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg. Ihre wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich „Sport in Prävention und Rehabilitation“. Sie ist Projektleiterin der Ballschule für Kinder mit ADHS. Aktuell ist sie an der Neukonzeption von sportspielspezifischen Ballschulangeboten beteiligt.


Michael Ebert MSc. ist Gründer von tennis4kids und war langjähriger National Director Kids Tennis Development & National Kids Coach des Österreichischen Tennisverbandes. Er gilt weltweit als einer der führenden Experten im Bereich Kindertennis. Michael Ebert ist als Ausbilder an der Bundessportakademie tätig, war „Invited Speaker“ bei zahlreichen nationalen und internationalen Tenniskongressen und leitet seit 2012 das nationale Zentrum der Ballschule Heidelberg in Österreich.


Prof. Dr. Klaus Roth war langjähriger Direktor des Instituts für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg. Er hat zahlreiche bewegungs- und trainingswissenschaftliche Standardwerke veröffentlicht. Seine Arbeitsschwerpunkte beziehen sich auf Fragestellungen aus der Sportspiel- und Talentforschung sowie auf die Modellierung motorischer Lern- und Entwicklungsprozesse. Im Jahr 1998 hat er das weltweit erfolgreiche sportwissenschaftliche Transferprojekt „Ballschule Heidelberg“ initiiert und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Lehrpläne der Ballschule

U3-Ballschule
Mini-Ballschule
ABC Ballschule
Zielschussspiele
Rückschlagspiele
Handball
Volleyball
Tennis
Fußball
Golf