«Die Ballschule Rückschlagspiele ist ein wissenschaftlich überprüftes und praktisch erprobtes Programm für eine integrative, übergreifende Einführung in die Welt der Sportspiele. Sie eignet sich für den Einsatz im Schulsport – vor allem in den Klassenstufen 3 bis 7 – und stellt eine attraktive Ergänzung zu den sportartspezifischen Vereinsangeboten für Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren dar. Die Ballschule Rückschlagspiele versteht sich dabei als ein Kindersportprogramm für Alle. Ihre angezielte Wirkungsbreite reicht von der Förderung talentierter kleiner Ballkünstler bis hin zu Kindern mit motorischen Entwicklungsdefiziten.»
Allen Ballschulprogrammen ist gemeinsam, dass die Sportspiele als Mitglieder einer Familie angesehen werden, die einander ähnlich sind. Die allgemeinen, übergreifenden und sich kreuzenden Verwandtschaftsmerkmale werden gezielt herausgegriffen und in der „Kinderstube“ der Spielanfänger geschult. Angestrebt wird ein stabiles Fundament an generalisierbaren Kompetenzen, die später ein schnelles und effektives Lernen in mehr oder weniger allen Sportspielen ermöglichen sollen.
In der fünfstufigen Gesamtsystematik der Ballschulprogramme ordnet sich die Ballschule Rückschlagspiele auf der vierten Ebene ein. Unterhalb bzw. altersmäßig davor ermöglichen die U3-Ballschule (Stufe 1), die Mini-Ballschule (Stufe 2) und die Ballschule für Grundschulkinder (Stufe 3) einen entwicklungsgerechten Einstieg in das „Ballspiel-Leben“. Nach oben schließen sich die Hinführungen zu den großen Sportspielen
an – im Fall der Rückschlagspiele die Ballschulen Volleyball, Tennis, Badminton und Tischtennis. Die Ballschule Rückschlagspiele wurde dabei so entworfen und inhaltlich ausgestaltet, dass sie komplett eigenständig – ohne die davorliegenden Ausbildungsstufen – durchführbar ist.
Die Ballschule Rückschlagspiele orientiert sich – wie alle Ballschulprogramme – an den zentralen Gütesiegeln für Kindersportangebote: den Prinzipien der Entwicklungsgemäßheit, der Vielseitigkeit, der Freudbetontheit und des spielerisch-beiläufigen (impliziten) Lernens. Die Ziele des Vermittlungskonzepts sind auf eine Schulung von 18 koordinativen, perzeptiv-motorischen und taktischen Basiskompetenzen gerichtet, aus denen sich zusammengenommen das ABC des Spielenlernens für die (Teil-)Familie der Rückschlagspiele ergibt.
Die zentrale Gemeinsamkeit aller Rückschlagspiele wird durch die beiden ersten Wortsilben zum Ausdruck gebracht. Die erste Silbe verweist darauf, dass ein bestimmtes Spielobjekt (Ball, Federball, Indiaca …) zwischen zwei Parteien hin und her gespielt wird. Die zweite Silbe verdeutlicht, dass es zu keinem eigentlichen „Besitz“ des Spielobjektes kommt. Charakteristisch ist vielmehr eine nur kurzzeitige Berührung mit der Hand oder einem Schlaggerät. Das Ziel besteht darin, das Spielobjekt so in das gegnerische Feld oder über eine Wand wieder in das eigene Feld zu schlagen, dass kein regelgerechter Rückschlag möglich ist.
Als Inhalte des Programms dienen sogenannte Baustein-Spiele und Baustein-Übungen. Mit diesen Spiel- und Übungsformen werden einzelne oder mehrere der 18 Basiskompetenzen immer wieder, in hoher zeitlicher Dichte gefordert und damit auch verbessert. Dem Prinzip der Vielseitigkeit folgend wurden dabei die meisten Spiele/Übungen so konstruiert, dass sie sowohl mit der Hand und dem Schläger ausgeführt werden können.
Das Buch/der Lehrplan zur Ballschule Rückschlagspiele beinhaltet umfassende Beispielsammlungen für innovative Ballschulspiele und -übungen. Bei allen Spiel-/Übungsformen wird präzise angegeben, für welche Basiskompetenzen aus dem ABC-Lernziel-Pool sie das größte Anregungs- und Verbesserungspotenzial besitzen.
Buchreihe: Ballschule Band 10
Prof. Dr. Klaus Roth / Michael Ebert, MSc. / Dr. Ina Knobloch
Ballschule Rückschlagspiele
2024. 15 x 24 cm, 176 Seiten
ISBN: 978−3−7780−8100−6
Über das Buch
Die Ballschule Rückschlagspiele beinhaltet ein Plädoyer für eine integrative, übergreifende Einführung in die Welt der Sportspiele. Sie orientiert sich – wie alle Ballschulprogramme – an den zentralen Gütesiegeln für Kindersportangebote: den Prinzipien der Vielseitigkeit, der Entwicklungsgemäßheit, der Freudbetontheit und des spielerisch-beiläufigen (impliziten) Lernens. Die Ziele des Vermittlungskonzepts sind auf eine Schulung von 19 koordinativen, perzeptiv-motorischen und taktischen Basiskompetenzen gerichtet, aus denen sich zusammengenommen das ABC des Spielenlernens für die (Teil-)Familie der Rückschlagspiele ergibt. In dem umfangreichen Praxisteil werden auf mehr als 100 Seiten Beispielsammlungen für innovative, praktisch erprobte Ballschulspiele und -übungen vorgestellt. Der vorliegende Band 10 der Ballschul-Reihe wendet sich an Sportlehrende der Klassenstufen 3 bis 7 sowie an die vielen engagierten (Vereins-)Übungsleiter, die in Ballschulgruppen und in der Grundlagenausbildung verschiedener Rückschlagspiele (Tennis, Tischtennis, Badminton, Volleyball, Faustball usw.) tätig sind.
Über die Autoren
Prof. Dr. Klaus Roth war langjähriger Direktor des Instituts für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg. Er hat zahlreiche bewegungs- und trainingswissenschaftliche Standardwerke veröffentlicht. Seine Arbeitsschwerpunkte beziehen sich auf Fragestellungen aus der Sportspiel- und Talentforschung sowie auf die Modellierung motorischer Lern- und Entwicklungsprozesse. Im Jahr 1998 hat er das weltweit erfolgreiche sportwissenschaftliche Transferprojekt „Ballschule Heidelberg“ initiiert und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.
Michael Ebert MSc. ist Gründer von tennis4kids und war langjähriger National Director Kids Tennis Development & National Kids Coach des Österreichischen Tennisverbandes. Er gilt weltweit als einer der führenden Experten im Bereich Kindertennis. Michael Ebert ist als Ausbilder an der Bundessportakademie tätig, war „Invited Speaker“ bei zahlreichen nationalen und internationalen Tenniskongressen und leitet seit 2012 das nationale Zentrum der Ballschule Heidelberg in Österreich.
Dr. Ina Knobloch ist Akademische Oberrätin am Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg. Sie führt seit 2006 regelmäßig Trainer- und Lehrerfortbildungen für die Ballschule Heidelberg durch. Aktuell ist sie Mitglied der Projektgruppe „DHB Kinderhandball-Ausbildung“. Die B-Lizenzinhaberin spielte viele Jahre in der Handballbundesliga und konzentriert sich aktuell auf die Tätigkeit als Kinderhandballtrainerin im E- und D-Jugendbereich.